schreien

schreien

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schrei|en ['ʃrai̮ən], schrie, geschrie[e]n:
1. <itr.; hat einen Schrei, Schreie ausstoßen:
das Baby schrie die ganze Nacht; schrei, wenn du kannst!; vor Angst, Schmerz, Freude schreien.
Syn.: brüllen, grölen (ugs.), johlen (abwertend), kreischen, plärren (ugs.), rufen.
Zus.: losschreien.
2. <tr.; hat übermäßig laut sprechen:
er schrie ihren Namen so laut, dass ihn jeder verstand; <auch itr.> sie schrie ihm förmlich ins Gesicht.
Syn.: ausrufen, brüllen, rufen.
Zus.: herausschreien, herumschreien.

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schrei|en 〈V. 227; hat
I 〈V. intr.〉
1. Schreie ausstoßen, die Stimme laut erschallen lassen, sehr laut rufen
2. kreischen, gellen (von Tieren, von Maschinen, Werkzeugen)
● der Affe, der Hirsch, das Käuzchen, der Papagei schreit; die Säge schreit ● durchdringend, gellend, laut, markerschütternd, schrill \schreien; wir hörten ein entsetzliches Schreien; kläglich, mörderisch \schreien ● nach etwas \schreien 〈fig.〉 durch Schreien sein Verlangen nach etwas ausdrücken; das Vieh schreit nach Futter; nach Rache, Vergeltung \schreien 〈fig.〉 heftig, laut verlangen; schrei nicht so, ich bin doch nicht taub!; um Hilfe \schreien; vor Angst, Schmerz \schreien; er schrie vor Lachen 〈umg.〉 er lachte sehr; wie am Spieß \schreien sehr laut; es schreit zum Himmel 〈fig.; umg.〉 verlangt dringend Abhilfe, Bestrafung; es war zum Schreien (komisch) ● \schreiende Farben 〈fig.〉 grelle Farben; \schreiendes Unrecht 〈fig.〉 großes, Wiedergutmachung verlangendes Unrecht; laut \schreiend lief das Kind auf und davon
II 〈V. tr.〉 durch Schreien äußern, ausdrückenAch und Weh \schreien jammern, klagen; Hilfe, Zeter und Mord(io) \schreien 〈umg.〉 ● er schrie ihnen seine Verachtung ins Gesicht
III 〈V. refl.〉 sich heiser \schreien so lange schreien, bis man heiser ist
[<mhd., mnddt. schri(en) <ahd., ags. srian, idg. *(s)krei-; zu *ker- (Schallwurzel)]

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schrei|en <st. V.; hat [mhd. schrīen, ahd. scrīan, lautm.]:
1.
a) einen Schrei, Schreie ausstoßen; sehr laut, oft unartikuliert rufen:
laut, gellend, anhaltend, aus Leibeskräften s.;
das Baby hat die ganze Nacht geschrien (laut geweint);
vor Angst, Schmerz, Freude, Begeisterung s.;
die Zuhörer schrien vor Lachen (ugs.; lachten sehr laut, unbändig);
die Kinder liefen laut schreiend davon;
<subst.:> man hörte das Schreien der Möwen;
zum Schreien sein (ugs.; sehr komisch, ungeheuer lustig sein, sehr zum Lachen reizen);
b) <s. + sich> sich durch Schreien (1 a) in einen bestimmten Zustand bringen:
wir haben uns auf dem Fußballplatz heiser geschrien.
2.
a) mit sehr lauter Stimme, übermäßig laut sprechen, sich äußern:
sie hörte den Besucher nebenan wütend, laut, mit erregter Stimme s.;
schrei mir doch nicht so ins Ohr!;
er ist derjenige, der am lautesten schreit (sich am heftigsten beklagt);
b) mit sehr lauter Stimme, übermäßig laut sagen, ausrufen:
Hurra, Hilfe s.;
er schrie förmlich seinen Namen;
c) laut schreiend (2 a) nach jmdm., etw. verlangen:
die Kinder schrien nach ihrer Mutter;
die Flüchtlinge schrien nach/um Hilfe;
Ü das Volk schrie nach (geh.; forderte heftig) Rache, Vergeltung.

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schrei|en <st. V.; hat [mhd. schrīen, ahd. scrīan, lautm.]: 1. a) einen Schrei, Schreie ausstoßen; sehr laut, oft unartikuliert rufen: laut, durchdringend, schrill, gellend, hysterisch, lange, anhaltend, aus Leibeskräften s.; Dorothea ... schreit aus vollem Halse (Waggerl, Brot 186); das Baby hat kläglich, stundenlang, die ganze Nacht geschrien (laut geweint); ich habe ... andauernd im Schlaf geschrien (Simmel, Stoff 657); vor Angst, Schmerz, Freude, Begeisterung s.; Er schlug die Hände vors Gesicht ... und schrie vor Ekel (Ransmayr, Welt 236); die Zuhörer schrien vor Lachen (ugs.; lachten sehr laut, unbändig); er schrie wie ein gestochenes Schwein (ugs.; sehr laut, gellend); Im Walde schreien die Käuzchen (Trenker, Helden 155); die Kinder liefen laut schreiend davon; die Affen flüchteten aufgeregt schreiend auf die Bäume; <subst.:> man hörte das Schreien der Möwen; Ü die Sägen knirschten und schrien manchmal, wenn sich ein Span gegen das Blatt stemmte (Fallada, Trinker 106); *zum Schreien sein (ugs.; sehr komisch, ungeheuer lustig sein, sehr zum Lachen reizen): ihre Aufmachung war zum Schreien; b) <s. + sich> sich durch Schreien (1 a) in einen bestimmten Zustand bringen: wir haben uns auf dem Fußballplatz heiser geschrien; die Kinder werden sich schon müde s.; ..., schrie sich Bohrs Friedchen wieder in Rage (Degenhardt, Zündschnüre 199). 2. a) mit sehr lauter Stimme, übermäßig laut sprechen, sich äußern: sie hörte den Besucher nebenan wütend, laut, mit erregter Stimme s.; ich verstehe dich gut, du brauchst nicht so zu s.!; schrei mir doch nicht so ins Ohr!; Sie musste viel arbeiten, der Bauer schrie mit ihr (ugs.; schimpfte sie mit lauter Stimme aus; Johnson, Achim 176); Wer schreit denn am lautesten (beklagt sich am heftigsten), wenn das Trinkgeld nicht genau aufgeteilt wird? (Frischmuth, Herrin 88); b) mit sehr lauter Stimme, übermäßig laut sagen, ausrufen: Verwünschungen s.; er schrie förmlich seinen Namen; hurra, Hilfe s.; entsetzt schrie sie: „Halt!“; „Bravo! Bravo!“, schrie das Publikum; „Lassen Sie die verdammte Heulerei!“, schrie Lebigot wütend (Maass, Gouffé 345); sie schrie ihm ins Gesicht, er sei ein Lügner; Sie schrie, das sei eine Unverschämtheit (Niekisch, Leben 379); c) laut ↑schreiend (1 a, 2 a) nach jmdm., etw. verlangen: die Kinder schrien nach ihrer Mutter, nach Brot; Der Wirt sprang auf, schrie nach seiner Frau (Bieler, Bonifaz 188); er schrie nach Wodka (Koeppen, Rußland 116); das Baby schreit nach der Flasche; das Vieh schreit nach Futter, Wasser; die Bedrohten schrien nach/um Hilfe; Ü das Volk schrie nach (geh.; forderte heftig) Rache, Vergeltung; Die deutschen Verhältnisse schrien nach einer (erforderten eine) Revolution (Niekisch, Leben 35); Der Platz über der Chaiselongue schrie ... nach einem Wandbehang (scherzh.; dorthin gehörte unbedingt ein Wandbehang; Lentz, Muckefuck 83).

Universal-Lexikon. 2012.

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